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von Lindeiner-Stráský, Karina
(2017).
DOI: https://doi.org/10.1080/00787191.2017.1282662
Abstract
Angesichts der Herausforderungen des Exils suchte der Schriftsteller Klaus Mann nach neuen narrativen Strategien, um seine literarischen Antworten auf die Fragen der Zeit zu formulieren. Stärker als zuvor richtete er seine Werke nun auf direkte, teils polemische Wirkung aus. Nicht nur im als satirischer Gesellschaftsroman konzipierten Mephisto. Roman einer Karriere (1936), auch in Flucht in den Norden und Der Vulkan. Roman unter Emigranten (1939) sowie in einigen seiner Kurzgeschichten aus der Exilzeit finden sich deshalb satirisch gestaltete Figuren und Handlungsstränge. Diese Studie untersucht Formen und Funktionen der Satire in Manns politischem Exilwerk und ihr Verhältnis zu seinem Humanismusbegriff. Die Analyse zeigt, dass die Dehumanisierung der Zeit für Mann nicht im Nationalsozialismus an sich stattfindet, sondern im Versagen der Geistesmenschen, die humanistische Weltanschauung nicht ausreichend gegen ihre Gegner verteidigt zu haben.