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Mombauer, Annika
(2014).
URL: https://www.etracker.de/lnkcnt.php?et=NTmoyx&url=h...
Abstract
Nach 100 Jahren Debatte über den Ausbruch des Ersten Weltkrieges versprechen neueste Veröffentlichungen ein Ende des deutschen Kriegsschuldparadigmas. Gleichzeitig wird hinterfragt, ob die Suche nach Verantwortlichen überhaupt sinnvoll ist. Vor dem Hintergrund der jüngsten Kontroverse um die Kriegsschuldfrage argumentiert dieser Aufsatz, dass die traditionelle Sichtweise der erheblichen Verantwortung der deutschen und österreich-ungarischen Regierung für den Kriegsausbruch durch zahlreiche Quellen durchaus zu belegen ist. Er plädiert dafür, dass Historiker sich nicht scheuen sollten, Verantwortung zu verorten, nicht zuletzt, weil die gegenwärtige Debatte nicht nur die Ursprünge des Ersten Weltkrieges kontrovers diskutiert, sondern sogar Deutschlands Verantwortung für den Zweiten Weltkrieg hinterfragt.
A hundred years after the outbreak of the First World War, historians argue again about why war broke out in 1914. At the same time, they question whether it is legitimate to speak of war guilt. The latest publications argue for a shared responsibility, rather than directing blame at Germany in particular. This article addresses the most recent debate, but also argues that it is still possible to attribute the main share of responsibility to Germany and Austria-Hungary. The article also includes a selection of documents in an appendix.